Inhalt: Während der Belagerung von Sarajewo Anfang der 1990er-Jahre setzen ein Cellist und seine militärische Beschützerin ein Zeichen gegen die Unmenschlichkeit des Krieges. Als im Jahr 1992, während die Serben ("die Männer auf den Bergen") Sarajewo belagern, 22 Menschen, die nach Brot anstehen, von Granaten zerfetzt werden, scheint das Alltag in der umkämpften Stadt. Aber einer wagt es, dagegen auf seine Art Protest zu erheben: ein Cellist, der an genau dieser Stelle 22 Tage hintereinander Albinonis Adagio spielen wird. Er setzt ein Zeichen, setzt sich der Gefahr aus, von Heckenschützen erschossen zu werden. Die Kroaten ("die Männer in der Stadt") wollen den Cellisten schützen, beauftragen Strijela, eine Scharfschützin, einen möglichen Heckenschützen zu liquidieren. Der Roman, der mit seiner sachlichen, völlig unprätentiösen Sprache besticht, erzählt vom Leid der geschundenen Bevölkerung, beschreibt die Lebensgefahr, in der sich alle permanent befinden, berichtet von der Angst, die lähmt. Aber er erzählt auch vom Heldenmut Strijelas, die sich, als sie zum weiteren Töten gezwungen werden soll, der Tötungsmaschinerie verweigert, von dem Cellisten, der mit seiner Musik ein Denkmal gegen den Krieg aufrichtet. Ein bedrückendes, nichtsdestotrotz ein wichtiges Buch.
Aus dem Engl. übers. Systematik: Zba Umfang: 238 S. Standort: Zba Gal ISBN: 978-3-630-87279-7
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